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Verfasser [Vorname] | Titel | Sprache | Erscheinung | Kennung | letzte Änderung | Ansicht |
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Hans-Georg Kaiser | Soldatokanto | Esperanto | Arg-266-134 | 2005-02-03 11:12 Manfred | nur diese hinzufügen | |
N. N. 02 | * Soldatenlied | Deutsch | Arg-265-134 | 2005-02-05 19:34 Manfred | nur diese entfernen |
N. N. 02, |
1. Wo soll ich mich hinwenden |
in dieser schlechten Zeit. |
An allen Orten und Enden |
ist nichts als Haß und Streit. |
Rekruten fanget man, |
soviel man haben kann. |
Soldat muß alles werden, |
sei einer Knecht oder Mann. |
2. Mit List hat man mich g'fangen, |
als ich im Bette schlief, |
da kam der Hauptmann 'gangen, |
ganz leise auf mich griff: |
"Ei Bruder! Bist du da? |
Von Herzen bin ich froh! |
Steh' auf, Soldat musst werden, |
das ist nun einmal so!" |
3. So bin ich nun gefangen, |
mit Eisen angelegt. |
Als wäre ich durchgegangen, |
so hat man mich belegt. |
Ach Gott, verleih' Geduld, |
ich bitt' um deine Huld! |
Mein Schicksal will ich tragen, |
vielleicht hab' ich's verschuld't. |
4. Der Kaiser hat beschlossen, |
zu ziehn in fremdes Land. |
Viel Krieger werden erschossen, |
getroffen von Feindes Hand. |
Das ist der Kriege Lauf, |
Regenten steigen auf. |
Vieltausend von uns |
müssen ihr Leben geben drauf. |
5. Dem König muss ich dienen, |
so lang ich's Leben hab'. |
Werd' ich einmal erschossen, |
wirft man den Leib ins Grab. |
Allwo in einer Schicht - |
ach Gott erbarme dich! - |
viel Kamerad begraben, |
vielleicht betrifft's auch mich! |
6. Man hört Kanonen knallen, |
dass es die Luft erschallt. |
Viel tausend Brüder fallen, |
verlieren ihr' Gestalt. |
seufzen in ihrem Blut, |
das stromweis fließen tut, |
müssen den Geist aufgeben, |
o du unschuldig's Blut! |
7. "Adje nun, Vater, Mutter, |
adje, mein lieber Freund! |
Muss mich zur Reis' begeben, |
zur Residenz noch heut'. |
Der Himmel schütze euch! |
Wann ich im Feld bleib', |
betet für meine Seele, |
dass ich komm' ins Himmelreich!" |
8. "Ach Vater, Schwester, Bruder, |
stellt euer Weinen ein! |
Es kann nicht Anders helfen, |
Soldat' muss ich jetzt sein. |
's regieret in der Welt |
die Falschheit und das Geld. |
Der Reiche kann sich helfen, |
der Arme muss ins Feld." |
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist N. N. 02. Dieses Lied, dessen Verfasser unbekannt ist, stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Die erste, vierte und achte Strophe ist nachzulesen im Internetz unter "http://www.molwert.de/Lieder" Dort ist auch die Singweise angegeben, die man über einen Audio-Anschluss abhören kann. |