Joseph Freiherr von Eichendorff, Wanderschaft |
|
Vom Grund bis zu den Gipfeln, |
So weit man sehen kann, |
Jetzt blüht's in alle Wipfeln, |
Nun geht das Wandern an. |
|
Die Quellen von den Klüften, |
Die Ström' auf grünem Plan, |
Die Lerchen hoch in Lüften, |
Der Dichter frisch voran. |
|
Und die im Tal verderben |
In trüber Sorgen Haft, |
Er möcht' sie alle werben |
Zu dieser Wanderschaft. |
|
Und von den Bergen nieder |
Erschallt sein Lied ins Tal, |
Und die zerstreuten Brüder |
Faßt Heimweh allzumal. |
|
Da wird die Welt so munter |
Und nimmt den Reiseschuh, |
Sein Liebchen mittendrunter, |
Die nickt ihm heimlich zu. |
|
Und über Felsenwände |
Und auf dem grünen Plan, |
Das schwirrt und jauchzt ohn' Ende - |
Nun geht das Wandern an! |
|
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Joseph Freiherr von Eichendorff (*1788-03-10 - †1857-11-26). |