Theodor Storm, Mondlicht |
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Wie liegt im Mondenscheine |
Begraben nun die Welt; |
Wie selig ist der Friede, |
der sie umfangen hält! |
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Die Winde müssen schweigen, |
So sanft ist dieser Schein; |
Sie säuseln nur und weben |
Und schlafen endlich ein. |
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Und was in Tagesgluten |
Zur Blüte nicht erwacht, |
Es öffnet seine Kelche |
Und duftet in die Nacht. |
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Wie bin ich solchen Friedens |
Seit lange nicht gewohnt! |
Sei du in meinem Leben |
Der liebevolle Mond! |
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Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Theodor Storm (Teodoro Stormo, *1817-09-14 - †1888-07-04). |