Gustav Sack, Der Traum |
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Er kam von Nirgendwo, er nahm mir leise |
der Dinge Metermaß und Stundenglas |
und gab mir, was ich lange schon vergaß, |
zurück in wundersam verzerrter Weise: |
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Was einst ich stammelnd schrieb zu deinem Preise, |
wird nun ein Jauchzen ohne Ziel und Maß – |
oh deine Nacktheit, die ich nie besaß, |
tanzt um mich weiße fieberwilde Kreise! |
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Sie tanzt –! du rast, du bist ganz tolle Glut, |
umwogt von deines Haars wildgoldnen Strähnen |
umkreist mich deine liebesgierige Wut |
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gleich einem Roß mit sturmzerzausten Mähnen – – |
oh schönen Traumes heiße Bilderflut, |
aus der ich aufwach unter bitteren Tränen! |
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Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Gustav Sack (*1885-10-28 - †1916-12-05). |