Poezio
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Manfred Retzlaff La postiljono Esperanto 1984 Arg-1264-625 | MR154-2 2014-08-27 13:27 Manfred nur diese entfernen
Nikolaus Lenau * Der Postillon Deutsch Arg-1263-625 2012-10-24 22:34 Manfred nur diese entfernen

Nikolaus Lenau,
Der Postillon

 

Nikolaus Lenau,
La postiljono

 
    übersetzt von Manfred Retzlaff
 
Lieblich war die Maiennacht,   Ĉarma estis nokt’ de Maj’,
Silberwölklein flogen,   nuboj de arĝento
ob der holden Frühlingspracht   flugis ĉe l’ ĉielo kaj1)
freudig hingezogen.   blovis varma vento.
 
Schlummernd lagen Wies’ und Hain,   Ekdorminte kuŝis nun
jeder Pfad verlassen;   voj’ kaj strato ĉiu;
niemand als der Mondenschein   noktogardis nur la lun’
wachte auf der Straßen.   kaj krom ĝi neniu.
 
Leise nur das Lüftchen sprach   Kaj trankvile tra l’ kampar’
und es zog gelinder   iris la aero,
durch das stille Schlafgemach   kie dormis la idar’
all der Frühlingskinder.   de la primavero.
 
Heimlich nur das Bächlein schlich,   Nur la rivereto sen
denn der Blüten Träume   bruo fluis tie,
dufteten gar wonniglich   kaj odoris floroj jen,
durch die stillen Räume.   sonĝe idilie.
 
Rauher war mein Postillion,   Postiljono krudis pli,
ließ die Geißel knallen,   vipon li knaligis,
über Berg und Tal davon   lian kornon laŭte li
frisch sein Horn erschallen.   tra la val’ sonigis.
 
Und von flinken Rossen vier   Sonis de l’ ĉevaloj kvar,
scholl der Hufe Schlagen,   dum la veturado,
die durch’s blühende Revier   tra floranta la kampar’
trabten mit Behagen.   gaja huffrapado.
 
Wald und Flur im schnellen Zug   Preterflugis la pejzaĝ’,
kaum gegrüßt – gemieden;   kiam ni rapidis,
und vorbei wie Traumesflug   ke la pacon de l’ vilaĝ’
schwand der Dörfer Frieden.   mi apenau vidis.
 
Mitten in dem Maienglück   Preterrapidante mi
lag ein Kirchhof innen,   vidis che preĝejo,
der den raschen Wanderblick   ke en maj-feliĉo ĉi
hielt zu ernstem Sinnen.   kushis jen tombejo.
 
Hingelehnt an Bergesrand   Staris alte super ni,
war die bleiche Mauer,   ĉe dekliva vojo,
und das Kreuzbild Gottes stand   pala kruco-bild’ de Di’,
hoch, in stummer Trauer.   mute en malĝojo.
 
Schwager ritt auf seiner Bahn   Kaj la postiljon’ malpli
stiller jetzt und trüber;   gaja nun fariĝis,
und die Rosse hielt er an,   la ĉevalojn igis li
sah zum Kreuz hinüber:   halti kaj mutiĝis.
 
„Halten muß hier Roß und Rad!   „Halti devas tie ĉi
Mag’s euch nicht gefährden:   ja ĉeval’ kaj rado;
Drüben liegt mein Kamerad   ĉar jen kuŝas“, diris li,
in der kühlen Erden!   „mia kamarado.
 
Ein gar herzlicher Gesell!   Estas tre domaĝe, ke
Herr, ’s ist ewig schade!   kuŝas li entere.
Keiner blies das Horn so hell   Estis li ja kara tre,
wie mein Kamerade!   ho sinjoro, vere!
 
Hier ich immer halten muß,   Devas halti ĉiam mi
dem dort unterm Rasen   en ĉi tiu loko,
zum getreuen Brudergruß   lin saluti tie ĉi
sein Leiblied zu blasen!“   frate per korn-voko!“
 
Und dem Kirchhof sandt’ er zu   Gajan kanton sendis li
frohe Wandersänge,   per la korn-blovado,
daß es in der Grabesruh’   por ke trapenetru ĝi
seinem Bruder dränge.   al la kamarado.
 
Und des Hornes heller Ton   Kvazaŭ respondado de
klang vom Berge wider,   jena kamarado
ob der tote Postillion   sonis de la monto re
stimmt’ in seine Lieder. -   lia korn-blovado. -
 
Weiter ging’s durch Wald und Feld   Lante pluveturis ni,
mit verhängtem Zügel;   kaj blovado lia,
lang mir noch im Ohre lag   longe postsonoris ghi
jener Klang vom Hügel.   en orelo mia.
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Nikolaus Lenau (*1802-08.13 -
†1850-08-22).

Vidu la retejon
http://www.lyrik123.de/nikolaus-lenau-der-postillon-10951/.
Pri la poeto vidu ankaŭ:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Lenau
kaj http://eo.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Lenau.
  Übersetzung des deutschen Gedichtes "Der
Postillon" von Nikolaus Lenau (*1802-08.13
- †1850-08-22) ins Esperanto durch
Manfred Retzlaff (*1938-11-04) in 1984.

 
 
    1) aŭ: flugis surĉiele kaj