August Heinrich Hoffmann, Der schöne Weihnachtstraum |
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Ich lag und schlief; da träumte mir |
ein wunderschöner Traum. |
Es stand auf uns’rem Tisch vor mir |
ein wunderschöner Baum. |
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Und bunte Lichter ohne Zahl, |
die brannten ringsumher, |
die Zweige waren allemal |
von goldnen Äpfeln schwer. |
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Und Zuckerpuppen hingen dran, |
das war mal eine Pracht! |
Da gab’s, was ich nur wünschen kann |
und was mir Freude macht. |
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Und als ich nach dem Baume sah, |
und ganz verwundert stand, |
nach einem Apfel griff ich da, |
und alles, alles schwand. |
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Da wacht’ ich auf aus meinem Traum, |
und dunkel war’s um mich. |
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum, |
sag an, wo find’ ich dich? |
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Da war es just, als rief er mir: |
„Du darfst nur artig sein; |
dann steh’ ich wiederum vor dir; |
jetzt aber schlaf nur ein! |
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Und wenn du folgst und artig bist, |
dann ist erfüllt dein Traum, |
dann bringet dir der heil’ge Christ |
den schönsten Weihnachtsbaum.“ |
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Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist August Heinrich Hoffmann (Hoffmann von Fallersleben, *1798-04-02 - †1874-01-19). |