zum Ausdrucken exportieren: Hochformat (PDF) Querformat (PDF) | [alle Exportformate zeigen] |
Verfasser [Vorname] | Titel | Sprache | Erscheinung | Kennung | letzte Änderung | Ansicht |
---|---|---|---|---|---|---|
Georg Schmidt | Paska promeno | Esperanto | Arg-1643-819 | 2013-02-05 10:42 Manfred | nur diese hinzufügen | |
Johann Wolfgang von Goethe | * Osterspaziergang | Deutsch | Arg-1642-819 | MR-483-01 | 2013-02-05 10:24 Manfred | nur diese entfernen |
Johann Wolfgang von Goethe, |
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche |
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; |
Im Tale grünet Hoffnungsglück; |
Der alte Winter, in seiner Schwäche, |
Zog sich in rauhe Berge zurück. |
Von dorther sendet er, fliehend, nur |
Ohnmächtige Schauer kornigen Eises |
In Streifen über die grünende Flur; |
Aber die Sonne duldet kein Weißes, |
Überall regt sich Bildung und Streben, |
Alles will sie mit Farben beleben; |
Doch an Blumen fehlt's im Revier |
Sie nimmt geputzte Menschen dafür. |
Kehre dich um, von diesen Höhen |
Nach der Stadt zurückzusehen. |
Aus dem hohlen finstern Tor |
Dringt ein buntes Gewimmel hervor. |
Jeder sonnt sich heute so gern. |
Sie feiern die Auferstehung des Herrn, |
Denn sie sind selber auferstanden, |
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, |
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, |
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, |
Aus der Straßen quetschender Enge, |
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht |
Sind sie alle ans Licht gebracht. |
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge |
Durch die Gärten und Felder zerschlägt, |
Wie der Fluß, in Breit und Länge |
So manchen lustigen Nachen bewegt, |
Und bis zum Sinken überladen |
Entfernt sich dieser letzte Kahn. |
Selbst von des Berges fernen Pfaden |
Blinken uns farbige Kleider an. |
Ich höre schon des Dorfs Getümmel, |
Hier ist des Volkes wahrer Himmel, |
Zufrieden jauchzet groß und klein: |
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein! |
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Johann Wolfgang von Goethe (*1749-08-28 - †1832-03-22). Tiu ĉi poemo troviĝas en la verko „Faŭsto, parto 1-a”, ĉapitro „Nokto“ (Faust, 1. Teil, Kapitel „Nacht“) de J. W. Goethe. |