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Verfasser [Vorname] | Titel | Sprache | Erscheinung | Kennung | letzte Änderung | Ansicht |
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Willy Nüesch | [Kiel de via ĉarm' deiĝus mi] | Esperanto | Arg-292-146 | 2013-08-28 18:49 Manfred | nur diese hinzufügen | |
Christian Morgenstern | * [Wie macht ich mich von DEINEM Zauber los] | Deutsch | Arg-291-146 | 2004-02-29 20:25 Manfred | nur diese entfernen |
Christian Morgenstern, |
Wie macht ich mich von DEINEM Zauber los |
und tauchte wieder nieder in die Tiefe |
und stiege nieder in des Dunkels Schoß, |
wenn nicht auch dort DEIN selbes Wesen riefe, |
an dessen Geisterlicht ich hier mein Sein, |
als wie der Schmetterling am Licht, erlabe, |
doch ohne daß mir die vollkommne Gabe |
zum Untergang wird und zur Todespein. |
Wie könnte ich von solcher Stätte scheiden, |
wo jeder letzte Glückestraum efüllt, |
verharrte nicht ein ungeheures Leiden |
sogar von diesem Himmmel nur - verhüllt. |
Und da mir dessen Stachel ist geblieben, |
wie könnt' ich nun, als brennend von DIR gehn, |
um DICH in jener Welt noch mehr zu lieben, |
in der sie DICH, als Sonne, noch nicht sehn. |
Von Liebe so von DIR hinabgezwungen |
vom Himmel auf die Erde, weiß ich doch: |
nur immer wieder von DIR selbst durchdrungen, |
ertrag ich freudig solcher Sendung Joch. |
DU mußtest DICH als Quell mir offenbaren, |
der unaufhörlich mir Erneuung bringt. |
Nun kann ich auch gleich DIR zur Hölle fahren, |
da mich DEIN Himmel ewiglich verjüngt. |
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Christian Morgenstern (Kristiano Matenstelo, *1871-05-06 - †1914-03-31). Die Übersetzung von WILLY NÜESCH ist in der internationalen Literaturzeitschrift "Fonto", Nr. 274 vom Oktober 2003, erschienen. |