Theodor Storm, Meeresstrand |
|
Ans Haff nun fliegt die Möwe, |
Und Dämmrung bricht herein; |
Über die feuchten Watten |
Spiegelt der Abendschein. |
|
Graues Geflügel huschet |
Neben dem Wasser her; |
Wie Träume liegen die Inseln |
Im Nebel auf dem Meer. |
|
Ich höre des gärenden Schlammes |
Geheimnisvollen Ton, |
Einsames Vogelrufen – |
So war es immer schon. |
|
Noch einmal schauert leise |
Und schweiget dann der Wind; |
Vernehmlich werden die Stimmen, |
Die über der Tiefe sind. |
|
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Theodor Storm (Teodoro Stormo, *1817-09-14 - †1888-07-04). |