Joseph Freiherr von Eichendorff, In der Nacht |
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Das Leben draußen ist verrauschet, |
Die Lichter löschen aus, |
Schauernd mein Herz am Fenster lauschet |
Still in die Nacht hinaus. |
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Da nun der laute Tag zerronnen |
Mit seiner Not und bunten Lust, |
Was hast du in dem Spiel gewonnen, |
Was bleibt der müden Brust? |
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Der Mond ist trostreich aufgegangen, |
Da unterging die Welt, |
Der Sterne heil’ge Bilder prangen |
So einsam hochgestellt! |
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O Herr! auf dunkelschwankem Meere |
Fahr ich im schwachen Boot, |
Treu folgend Deinem goldnen Heere |
Zum ew’gen Morgenreot. |
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Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Joseph Freiherr von Eichendorff (*1788-03-10 - †1857-11-26). |