Poezio
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Heinrich Heine * Die schlesischen Weber Deutsch Arg-490-243 2005-11-20 17:47 Manfred nur diese entfernen
Alfred Conzeth Teksista kanto Esperanto Arg-492-243 2004-06-02 21:43 Manfred nur diese hinzufügen
Manfredo Ratislavo Teksista kanto Esperanto Arg-491-243 2005-11-20 18:13 Manfred nur diese hinzufügen

Heinrich Heine,
Die schlesischen Weber

 
Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch.
Wir weben, wir weben!
 
Ein Fluch dem Gotte, dem blinden, dem tauben,
Zu dem wir gebetet mit kindlichem Glauben.
Wir haben vergeblich gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt.
Wir weben, wir weben!
 
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der uns den letzten Groschen erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt.
Wir weben, wir weben!
 
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Trug und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -
Wir weben, wir weben!
 
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Heinrich Heine (*1797-12-13 -
†1856-02-17).

Deutschsprachige Fassung des Gedichtes,
das ursprünglich mit der Überschrift
„Die armen Weber“ in der deutschen
Emigrantenzeitschrift „Vorwärts!“ am
10.07.1844 in Paris veröffentlicht worden
war. In dieser Flugblattfassung hatte das
Gedicht die Überschrift „Weberlied“.
[Laut Netznachricht vom 27.05.04 des
Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf, Frau
Marianne Tilch.]