Poezio
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Verfasser  [Vorname] Titel Sprache Erscheinung Kennung letzte Änderung Ansicht
Manfred Retzlaff Aŭtuno Esperanto 1998-02 Arg-1575-786 | MR-312-1a 2013-01-21 17:07 Manfred nur diese hinzufügen
Nikolaus Lenau * Herbst Deutsch Arg-1574-786 2013-01-21 17:07 Manfred nur diese entfernen

Nikolaus Lenau,
Herbst

 
Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
ich liebe dieses milde Sterben.
 
Von hinnen geht die stille Reise,
die Zeit der Liebe ist verklungen,
die Vögel haben ausgesungen,
und dürre Blätter sinken leise.
 
Die Vögel zogen nach dem Süden,
aus dem Verfall des Laubes tauchen
die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
und Blätter fallen stets, die müden.
 
In dieses Waldes leisem Rauschen
ist mir, als hör’ ich Kunde wehen,
daß alles Sterben und Vergehen
nur heimlichstill vergnügtes Tauschen.
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Nikolaus Lenau (*1802-08.13 -
†1850-08-22).

Siehe auch: http://gutenberg.spiegel.de/buch/142/118.