Manfred Retzlaff, Ode für Samarkand |
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Irina Aleksejeva (Moskau, Russland) |
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Ode für Samarkand |
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Ich singe dir, o Samarkand, |
Dies Lied. Du bist so jung geblieben. |
Du bist in aller Welt bekannt. |
Wer dich gesehn, der muss dich lieben. |
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Ein Seher hat dich einst geschaut |
Im Traum vor langer, langer Zeit, |
Und Tamerlan hat dich gebaut |
In deiner ganzen Herrlichkeit. |
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Und deine heil’gen Hallen, Hort |
Der Kunst, der Wissenschaft und Lehre, |
Jahrhunderte schon stehn sie dort. |
Als ob kaum Zeit vergangen wäre. |
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Hier hat der Dichter Navo-i |
Von Liebe und von Kraft gesungen, |
Und seine Lieder sind noch nie |
In diesem Lande ganz verklungen. |
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Der Minarette Kuppeln hier, |
Sie leuchten tags wie nachts die Sterne. |
Mir ihrer Ornamente Zier |
Sie grüßen jeden schon von ferne. |
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O Samarkand, der Weisheit Stadt! |
Hier stehen Kirchen und Moscheen, |
Und wer dich liebt, der sagt, er hat |
Nichts Schön’res auf der Welt gesehen. |
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O Samarkand, blüh’ und gedeih’, |
Dein Ruhm sich überall verbreite |
Und ewig unvergänglich sei. |
Auch in der Zukunft uns begleite. |
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Übersetzt von Manfred Retzlaff (Oelde, Deutschland) |
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Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist Manfred Retzlaff (*1938-11-04). |