Siegfried Einstein, An den Herbst |
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Herbst, du großer Maler, bleibe |
noch ein Weilchen in der Welt! |
Nimm Karmin - und übertreibe, |
eh das Blatt vom Baume fällt. |
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Tauch den Pinsel in die Töpfe: |
Ocker, Purpur, Silbergrau, |
Mal den Äpfeln rote Köpfe |
und die Trauben tupfe blau. |
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Laß den gelben Schmetterlingen |
Blumen und ein goldnes Licht; |
mal der Sehnsucht weiße Schwingen |
und ein blaues Angesicht. |
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Trinke, wenn dein Bild vollendet, |
süßen Wein in hoher Zeit! |
Laß uns noch, was du gespendet - |
und dann flüchte, eh es schneit. |
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Author of this German poem is Siegfried Einstein (*1919-11-30 - †1983-04-25).
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Einstein. |