export for printing: portrait (PDF) landscape (PDF) | [show all export formats] |
author [first name] | title | language | publication | id code | last modification | view |
---|---|---|---|---|---|---|
Manfredo Ratislavo | Du fratoj | Esperanto | 1984-01-27 | Arg-420-213 | MR-119-1 | 2004-03-14 13:39 Manfred | only this add |
Heinrich Heine | * Zwei Brüder | German | 1817-1821 | Arg-419-213 | 2004-03-14 13:34 Manfred | only this remove |
Heinrich Heine, |
Oben auf des Berges Spitze |
Liegt das Schloß in Nacht gehüllt: |
Doch im Tale leuchten Blitze, |
Helle Schwerter klirren wild. |
Das sind Brüder, die dort fechten |
Grimmen Zweikampf, wutenbrannt. |
Sprich, warum die Brüder rechten |
Mit dem Schwerte in der Hand? |
Gräfin Lauras Augenfunken |
Zündeten den Brüderstreit. |
Beide glühen liebestrunken |
Für die adlig holde Maid. |
Welchem aber von den beiden |
Wendet sich ihr Herze zu? |
Kein Ergrübeln kann’s entscheiden - |
Schwert heraus, entscheide du! |
Und sie fechten kühn verwegen |
Hieb auf Hiebe niederkracht’s. |
Hütet euch, ihr wilden Degen, |
Böses Blendwerk schleicht des Nachts. |
Wehe! Wehe! blutge Brüder! |
Wehe! Wehe! blutges Tal! |
Beide Kämpfer stürzen nieder, |
Einer in des andern Stahl. |
Viel Jahrhunderte verwehen, |
Viel Geschlechter deckt das Grab; |
Traurig von des Berges Höhen |
Schaut das öde Schloß herab. |
Aber nachts im Talesgrunde |
Wandelt’s heimlich, wunderbar; |
Wenn da kommt die zwölfte Stunde |
Kämpfet dort das Brüderpaar. |
Author of this German poem is Heinrich Heine (*1797-12-13 - †1856-02-17), published 1817-1821. Das Gedicht befindet sich in Heinrich Heines Werk „Buch der Lieder“, im Abschnitt „Junge Leiden – Romanzen“, Nr. III. |