Johann Wolfgang von Goethe, Gesang der Geister über den Wassern |
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Des Menschen Seele |
Gleicht dem Wasser: |
Vom Himmel kommt es, |
Zum Himmel steigt es, |
Und wieder nieder |
Zur Erde muß es, |
Ewig wechselnd. |
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Strömt von der hohen, |
Steilen Felswand |
Der reine Strahl, |
Dann stäubt er lieblich |
In Wolkenwellen |
Zum glatten Fels, |
Und leicht empfangen, |
Wallt er verschleiernd, |
Leisrauschend |
Zur Tiefe nieder. |
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Ragen Klippen |
Dem Sturz entgegen, |
Schäumt er unmutig |
Stufenweise |
Zum Abgrund. |
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Im flachen Bette |
Schleicht er das Wiesental hin, |
Und in dem glatten See |
Weiden ihr Antlitz |
Alle Gestirne. |
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Wind ist der Welle |
Lieblicher Buhler; |
Wind mischt vom Grund aus |
Schäumende Wogen. |
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Seele des Menschen, |
Wie gleichst du dem Wasser! |
Schicksal des Menschen, |
Wie gleichst du dem Wind! |
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Verkinto de tiu ĉi Germana poemo estas Johann Wolfgang von Goethe (*1749-08-28 - †1832-03-22). |