August Heinrich Hoffmann, Frühlings Ankunft |
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Grüner Schimmer spielet wieder |
Drüben über Wies' und Feld. |
Frohe Hoffnung senkt sich nieder |
Auf die stumme trübe Welt. |
Ja, nach langen Winterleiden |
Kehrt der Frühling uns zurück, |
Will die Welt in Freude kleiden, |
Will uns bringen neues Glück. |
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Seht, ein Schmetterling als Bote |
Zieht einher in Frühlingstracht, |
Meldet uns, dass alles Tote |
Nun zum Leben auferwacht. |
Nur die Veilchen schüchtern wagen |
Aufzuschau'n zum Sonnenschein; |
Ist es doch, als ob sie fragen: |
»Sollt' es denn schon Frühling sein?« |
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Seht, wie sich die Lerchen schwingen |
In das blaue Himmelszelt! |
Wie sie schwirren, wie sie singen |
Über uns herab ins Feld! |
Alles Leid entflieht auf Erden |
Vor des Frühlings Freud' und Lust – |
Nun, so soll's auch Frühling werden, |
Frühling auch in unsrer Brust! |
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Verkinto de tiu ĉi Germana poemo estas August Heinrich Hoffmann (Hoffmann von Fallersleben, *1798-04-02 - †1874-01-19). |